Angeregt von Gerdas letztem Blogeintrag und weil jetzt irgendwann der Tag des Brotes war, auch von mir wieder eine Hommage an das Brot und das Backen.
Die Überschrift ist nicht weltpolitisch gemeint. Sondern sehr persönlich. Der Prozess des Brotbackens ist etwas Ursprüngliches und für mich zutiefst Friedliches. Aus etwas Einfachem entsteht mehr. Der Bäcker arbeitet in einem Prozess zusammen mit der Natur. Es braucht Ruhe und Geduld. Sauerteig und Hefe mögen keine Hektik. Es ist gut zu backen, wenn man traurig ist. Oder mit sich uneins. Die Traurigkeit und die Wirre vergehen mit dem Werden des Teigs. Man kann nicht backen, wenn man verärgert ist und es bleiben möchte. Der Teig verzeiht das nicht.
Der ganze Prozess des Backens ist heilsam. Und die Freude am Endergebnis hört niemals auf. Ich backe oft im gusseisernen Topf. Der Moment, in dem man den Deckel hebt und die Kruste anschaut, wird niemals langweilig. Ich schneide nicht ein, ich lasse mein Brot wild aufreißen. Das Ergebnis ist jedes Mal neu. Das ist die Augenfreude. Dann kommt der Duft. Er lässt einem das Wasser im Munde zusammen laufen. Und sobald sich das Brot halbwegs schneiden lässt, muss man die erste Scheibe genießen. Ich esse sie mit Butter. Damit nichts den Geschmack genau dieses Brotes verfälscht.
Wer ein wenig Zeit übrig hat, der sollte selber backen. Es hat mich ein Jahr gekostet, Brot mit wenig Hefe und viel Geduld zu backen, meinen Sauerteig zu züchten und zu experimentieren. Es gehört zu den besten Dingen, die ich in meinem Leben gelernt habe. Und es ist für immer. Es hat Frieden in meine Welt gebracht.
Brot ist des Deutschen liebstes Kind, auch wenn es aus Frankreich oder Italien kommt…
Fast hast du mich schon überzeugt. Vor allem das Ansprechen verschiedener Sinne ist sehr anregend beschrieben.
Das sieht wirklich sehr sehr lecker aus… 🙂
Wunder geschrieben und beschrieben. Ich empfinde das auch so und es füllt mich mit Dankbarkeit und Zufriedenheit. Auch ich habe lange gebraucht, aber inzwischen liebe ich es, alles daran, beginnend bei meinem Müller vorort das Mehl zu kaufen, den Sauerteig zu pflegen, den Teig rühren, gehen lassen, backen, und am Ende natürlich anzuklopfen ob das Brot fertig ist und den Duft und die erste Scheibe zu genießen…
Wunderbare Brote hast du da gebacken !
Liebe Grüße
James