Der Pastor schaut mit besorgter Miene aus seinem Fenster gen Himmel. Schließlich schnappt er sich Jacke, Wollmütze und Fernglas und läuft die paar Schritte Richtung Straße, von wo aus er über das Meer und hinab bis zum Hafen sehen. Unten sieht er Tante Lovely mit ihrem Wasserkanister die Straße überqueren. In der Ferne scheint Neve mit einem Korb am Arm Schätze von ihrer Gartenmauer zu bergen. Die Insel hat so manchen Sturm überstanden. Die hässliche gelbbraune Wolkenfront am Horizont schreit allerdings schon jetzt „Unheil“.
Der Wind frischt schnell auf. Noch während der Pastor die Jacke bis unter sie Ohren hochzieht, fällt die erste Sturmböe vom Leuchtturm hinab in die Bucht. „Huiiii“ hört der Pastor und wendet den Kopf gen Leuchtturm. Er erstarrt. Ein gelb-roter Kugelblitz fegt einem Dämon gleich die Straße hinab. „Huiiii“!!! Sein Versuch sich zu bekreuzigen endet damit, dass er rückwärts von der Straße in den Graben fällt. Ein Klingeln rasselt in seinen Ohren. Mit aufgerissenen Augen sieht er den Dämon an sich vorbei schießen. Ungläubig erkennt er Lisbeth.
Auf einem Fahrrad mit wehendem rotem Haar und diesem provozierend gelben Pullover, der ihr eigentlich zu eng ist und von dem er nie den Blick wenden kann. Andauernd betätigt sie eine schrille Klingel. Während Tante Lovely unten am Hafen fassungslos ihren Wasserkanister absetzt und die Straße hinauf schaut, kann der Pastor ganz plötzlich nicht anders, als sich Lisbeth auf diesem Fahrrad nackt vorzustellen. Mit schlanker Taille und schweren Brüsten, wie eben den Mund weit aufgerissen, diese Wolke roten Haars hinter sich herziehend. Und dieses dunkle Dreieck knapp über dem Sattel… Hat er ihr eigentlich jemals gesagt, dass er Jaymie heißt?
Der Sturm bewegt sich weiter auf die Insel zu…