Klar haben wir oft etwas in den Satteltaschen, wenn wir auf Tour gehen. Nicht immer liegen ein Biergarten oder ein Kiok an der Strecke.
Aber wie viel Spaß es machen kann, unterwegs an einer schönen Stelle tatsächlich mal zu picknicken, hat uns erst unsere Suche nach Kalendermotiven gezeigt. Und es braucht gar nicht viel. Eine kleine Decke, Gläser oder Tassen, eine Thermoskanne oder die Flasche mit Wasser, die sowieso immer dabei ist. Zwei Brötchen, ein Messer, eine Salami, eine Handvoll Radieschen. Oder ein paar Muffins oder Croissants. Ah ja und abends kurz vor dem Ziel darf es auch mal ein Glas Rotwein sein.
Im Freien zu essen ist ja keine Idee der Freizeitgesellschaft. Wenn noch heute im hessischen Ried um 11.00 Uhr die Kirchenglocken läuten, so war das früher der Ruf für die Feldarbeiter, Ihr Mittagessen auf dem Feld zu verspeisen, dass von den Frauen hinaus gebracht wurde. Reisende zur Zeit von Pferd und Wagen fanden nicht immer eine Herberge und nahmen ihr Mahl im Freien ein. Ganz zu schweigen von den Trecks im Wilden Westen, bei denen auch das BBQ erfunden wurde. „Barbe-à-queue“, von Bart bis Schwanz wurde nichts vom Büffel verschwendet, alles wurde auf riesigen Gestellen über dem Feuer gegart.
Das Wort Picknick stammt ebenfalls aus dem Französischen. Wahrscheinlich. Hier war es der Adel, der sich gerne im Freien bedienen ließ. Auch am englischen Königshof speiste man gerne draußen in den Gärten. „Pique-nique“ ist das Aufpicken einer Kleinigkeit. Aber da gibt es viele Geschichten.
Ich wollte unbedingt ein Picknick im reifen Korn, am besten bei Sonnenuntergang, wenn die Sonne die Ähren immer tiefer einfärbt. Wir mussten uns beeilen, der Landwirt mit der Erntemaschine war irgendwie ständig hinter uns her.
Mehr Motive folgen, im Moment ist es oft einfach zu heiß da draußen. Selbst auf der beschatteten Gartenterrasse macht es zurzeit keine Freude, den Grill anzuheizen. Und wenn dann noch die Wespen den Burger fressen und sich reihenweise Bienen im Weißwein ertränken oder nach ihrer Rettung bertrunken über den Tisch torkeln – dann wird es Zeit aufzugeben und sich ins Haus zu verziehen.
Leider ist es derzeit dauernd Zeit dafür sich ins Haus zu verziehen. Hübsche Bilder!