Jedes Jahr wieder erfreue ich mich an diesen wunderschönen haarigen Gebilden an vielen Hundsrosen auf unseren Spazierwegen. Es sind Gallen. Genauer: die Gallen der Rosengallwespe. Ein Beispiel für den Erfindungsreichtum der Natur. In den Gallen entwickeln sich ihre Larven. Die kleine unscheinbare Gallwespe löst beim Stich mit ihrem Legebohrer eine Wucherung in der jeweiligen Pflanze aus. Diese Wucherungen sind artspezifisch. So entstehen an Eichen die bekannten „Galläpfel“, an anderen Bäumen runde oder ovale Blattwucherungen in vielen Farben und an der Heckenrose eben solche Haarbüschel. Die Gallwespe gibt beim Stich hormonelle Stoffe ab, die die Wachstumsprogramme der Pflanze umsteuern und sie so für sich nutzen. Famos. Clever. Hübsch. Und ein wenig gruselig.
Die Larven wachsen innerhalb der Galle auf, verpuppen sich dort und schneiden sich nach dem Schlüpfen mit ihren Schneidwerkzeugen aus der Kammer. Bis zu 100 Larven kann eine Galle enthalten. Die Gallen schaden der Pflanze nicht. Die Gallwespe ist kein Schädling.