Essen muss man einfach. Allerdings ist es auch Genuss und macht den meisten von uns Spaß. Das sollte es nicht! Denn Essen ist gefährlich. Ungesund. Bedenklich. Ein Ritt auf der Rasierklinge. Wollt ihr lange leben? Und auch noch gesund? Dann gibt es da einiges zu beachten.
Kohlehydrate sind böse. Sie machen fett, weich und wabbelig. Im Brot z.B.: Vergesst den lockeren, duftenden Frühstückstoast (zusammen mit Marmelade ein echter Killer!) oder das Baguette unter der köstlichen, süßen Leberpastete (dazu kommen wir später). Wie konnten Spanier und Italiener nur ohne das kräftige Vollkornbrot so lange überleben? Und vergesst nicht, die Minijob Verkäuferin in der Bäckereifiliale nach hefefreiem Sauerteigbrot mit langer Führung zu fragen!
Kartoffeln, Reis, Nudeln – alles das gleiche Elend. Runter damit vom Speiseplan. Oder Vollkorn. Ich mag inzwischen Vollkornnudeln. Nein ehrlich, je länger man sie isst, desto besser werden sie. Besser gleich Salat und Gemüse. Am besten mehrmals pro Tag. Ist ja lecker, wenn auch zunehmend unfinanzierbar. Wie viele von den Mini Blumenkohlköpfen für 3,39 braucht man denn für eine 4-köpfige Familie? Salat, super. Aber kombiniert ihn bloß nicht mit fettfreiem Salatdressing! Das hemmt die Vitamin Aufnahme. Also her mit dem Öl. Aber natürlich nur das mit dem hohen Omega-3-Anteil, ansonsten droht baldiger Herzinfarkt.
Apropos gesunde Öle. Unbedingt beim Omega-3 Öl auf das Verhältnis von DHA zu EPA achten! Ein falsches Verhältnis führt zu einem 30fach erhöhten Herzinfarkt Risiko. Fisch ist da z. B. sehr hilfreich. Aber natürlich kein Zuchtfisch, kein Farmfisch, der mit Antibiotika vollgestopft über seiner eigenen Scheiße schwimmt. Also sozusagen jeder bezahlbare Fisch wie Lachs, Pangasius, Tilapia (der ist eh zu mager und ohne wertvolle Inhaltsstoffe). Sehr empfohlen wird Wildlachs. Da gibt es bei der Deutschen See ein Black-Friday-Angebot für sagenhafte EUR 50,00 pro Kilo inklusive Versand. Da kann man doch als Rentnerpaar gleich zweimal von essen.
Aber zurück zum Salat. Packt bloß keinen Mozzarella auf die Tomaten, das ist extrem schwer verdaulich. Gurke führt übrigens in Kombination mit Tomate und Paprika zu Verdauungsproblemen. Bei euch nicht? Aber jetzt, wo ihr das wisst … Natürlich sind fertige Salatdressings komplett tabu. Wie auch alle anderen Fertigprodukte. Das erhöhte Sterberisiko durch hochverarbeitete Lebensmittel ist ja inzwischen jedem bekannt. Zu den absolut tödlichsten Kombinationen gehört dabei die Fertigpizza mit Salami und Käse. Überhaupt sollte man mit Pökelsalz behandelte Lebensmittel (wie Salami) nicht erhitzen. Also weg mit knuspriger Salami und gebrutzeltem Speck. Never ever. Eine im Ansatz gesunde Pizza, wenn man sie nur 1 – 2 Mal im Jahr isst, besteht aus selbstgebackenem Vollkornboden mit Gemüse und Tofu belegt.
Die WHO warnt ja sowieso vor jeder Art Wurst und rotem Fleisch. Was allerdings nicht heißt, dass es hilft, vegan zu werden. Ein kurzer Blick auf die Zutatenliste einer veganen, hochverarbeiteten Wurst ist selbsterklärend.
Die Geschichte mit den Nitrosaminen und den Transfetten und das Risiko von Grill und Friteuse erspare ich euch hier. Aber es gibt noch viel anderes Wichtiges.
Ob einer den Ostfriesen gesagt hat, dass die Kombination von schwarzem Tee und Milch alles Gute aus beiden Lebensmitteln zunichte macht? Milch ist ja auch so ein Problem. Milchalternativen im Übrigen ein viel größeres, Problem also. Und wenn man sie schon über das Müsli kippen muss – nur kein Obst zugeben. Die Säure und die Milch… das geht gar nicht.
Das Thema Kuchen und Kekse spare ich in diesem Beitrag ebenfalls aus. Weil Weihnachten eigentlich verboten werden müsste – so stollen- und plätzchen- und gänsetechnisch. Ein Menu bestehend aus Gans, Knödeln, Rotkraut, Dessert und Wein kommt im Schnitt auf etwa 3000 Kalorien. Ohne Digestif. Ein echter Dresdner Stollen besteht, bezogen auf den Mehlanteil, zu 50% aus Butter.
Ihr wollt wirklich was Gesundes? Die Liste der gesündesten Lebensmittel beginnt mit Brunnenkresse, Chinakohl und dem Grün der Roten Beete.
Ich sitze gerade über dem Essensplan für nächste Woche. Dilemma und Zwiespalt. Was Leckeres? Was Günstiges? Was Gesundes? Was Schnelles? Alles selber machen? Selbst meine eigenen Ansprüche (abseits jedes Web Schwachsinns) sind kaum alle gleichzeitig erfüllbar. Es geht mir nicht alleine so. Die Nestle Ernährungsstudie 2024 (dass ich diese marktforscherisch sauber angelegte Studie verlinke, hat nichts mit meiner Beurteilung des Nestle Konzerns zu tun) kommt zu Ergebnissen, die sicher auch einige von euch bestätigen können.
Intro: Einfach und unbeschwert zu essen ist heute gar nicht so einfach. Selbst festgelegte und von außen getriebene Ernährungsideale, Gesundheitsthemen und die Zwänge des Alltags sind kaum miteinander zu vereinbaren und führen zu einem hohen gefühlten Druck. Die Nestlé Studie „So is(s)t Deutschland 2024 – Die Sehnsucht nach Unbeschwertheit: Essen zwischen Verzicht und Genuss“ untersucht*, wie die Menschen in Deutschland versuchen, sich aus diesem Dilemma zu befreien …
Ich habe die Essensplanung vertagt und denke über die höchst eigene Herstellung von äußerst ungesunden Bethmännchen nach. Vielleicht, wenn man nur eines pro Tag … Jetzt fehlen mir nur 2 TL Rosenwasser und 10 g Gummiarabicum. Vielleicht doch mal nach der Packung mit fertigen Lebkuchen schauen, die ich Antrag meines Mannes so gut versteckt habe, dass ich vergessen habe wo. Man sollte im Alter vorsichtig sein mit solchen Aktionen. Na ja, vielleicht schmecken sie ja nächstes Jahr auch noch.