Heute Morgen geht es bei Christianes Montagsgedichten, die den Wochenanfang stets besser machen, u.a. um Mondschafe. Also eigentlich um Morgensterns Galgenlieder. Morgensterns Weisheiten sind für mich im Leben unverzichtbar, seit mein Vater sie als Lösungsansätze oft und gerne zu passenden und unpassenden Problemen zitierte und es immer weiter geholfen hat.
Nun hat es Morgenstern ja nicht nur sehr gerne über Tiere geschrieben, sondern solche auch massenhaft erfunden. Um also den guten Montagmorgen ein wenig zu verlängern, bleiben wir eine Weile beim Mond, bei Morgenstern und seinen Kreaturen.
Hier kommen Neumondweib und Nachtwindhund
Himmel und Erde
Der Nachtwindhund weint wie ein Kind,
dieweil sein Fell von Regen rinnt.
Jetzt jagt er wild das Neumondweib,
das hinflieht mit gebognem Leib.
Tief unten geht, ein dunkler Punkt,
querüberfeld ein Forstadjunkt.
*
Einführung des Mondkalbs durch das Wiesel
Das ästhetische Wiesel
Ein Wiesel
saß auf einem Kiesel
inmitten Bachgeriesel.
Wisst ihr
weshalb?
Das Mondkalb
verriet es mir
im Stillen:
Das raffinierte Tier
tat’s um des Reimes willen.
*
Und dann kommen Tulemond und Mondamin
Mondendinge
Dinge gehen vor im Mond,
die das Kalb selbst nicht gewohnt.
Tulemond und Mondamin
liegen heulend auf den Knien.
Heulend fletschen sie die Zähne
auf der schwefligen Hyäne.
Aus den Kratern aber steigt
Schweigen, das sie überschweigt.
Dinge gehen vor im Mond,
die das Kalb selbst nicht gewohnt.
Tulemond und Mondamin
liegen heulend auf den Knien…
.
Danke fürs Verlinken und die freundlichen Worte! 😉