Gartenlust – Gartenfrust

Seit Wochen kein Regen, die für gestern angekündigten Gewitter: kein Tropfen. 1800 l Regenwasserspeicher sind praktisch leer. Die Wasserampel bei uns in der Gemeinde steht auf Rot.

Der Rasen ist längst hinüber. Ebenso die Bodendecker, die großflächig den hinteren Teil des Gartens zieren. Im hinteren Teil, hinter dem riesigen Mammutbaum, wachsen Bodendecker, Stachelbeeren und Stauden bunt durcheinander. Jetzt haben die Bodendecker aufgegeben. Der kleine Teich verliert ständig Wasser. Die Seerosenblüte hat sich verkrochen.

Sieht aus der Ferne noch grün aus. Aber jedes einzelne Blatt hängt.

Es ist fast unerträglich mit anzusehen, wie einfach alles in die Knie geht. Wir haben bis vor einer Weile noch gut gegossen. Aber Edelrosen- und Hortensienblüten verbrennen einfach in der gleißenden Sonne. Die Hortensienblüten kann man dieses Jahr am Strauch trocknen. Nur, dass sie keine Farbe haben. Hortensien sind Diven. Sie werden nächstes Jahr sowieso herum zicken nach den Strapazen dieses Sommers und dann erwischt sie sowieso die nächste Hitzewelle. Sie sind nichts für dieses Klima. Brauchen zu viel Wasser und die Blüten halten der Hitze nicht stand. Calla, Funkie, Hartriegel: ihre Blätter haben überall Trockenschäden. Der Bauerngarten ist ein Sandkasten.

Wir sammeln seit ein paar Tagen Brauchwasser in großen Plastikschalen, um damit wenigstens die Kübelpflanzen zu gießen. Und ich meine „Kübelpflanzen“, keine Balkontöpfe, unsere haben meist 40 – 80 l Erde und wir haben mehr als 20 davon. Und Neuanpflanzungen. Mit einer noch längeren Dürreperiode haben wir nicht gerechnet.

Denn wir haben begonnen, den Garten umzustellen. Schon im letzten Jahr haben wir an den Grenzen 5 Feldahorn gepflanzt, Hitze und Trockenperioden geeignet. Sie machen sich sehr gut. Diesen Sommer wird der Rasen verkleinert. Es bleibt ein Weg in den hinteren Bereich. Im neuen Beet waschsen Standhafer und Sylter Rosen sowie weitere hitze- und trockenresistente Gräser und Bodendeckerrosen.

Strandhafer, Sylter Rosen( Rosa rugosa), Lavendel – diese Pflanzen werden fertig mit Trockenperioden und sehr viel Sonne.

Weiter vorne soll es etwas Immergrünes geben. Libanon Zeder und unser klassischer „Tannenbaum“ sind eine gute Wahl. Unsere Obstbaumsammlung im Kübel muss dringen in die Erde. Pflanzen in verschiedener Höhe, die sich gegenseitig und die Erde beschatten, das hilft gegen zuviel Sonne. Darf ruhig wild aussehen. Bis dahin sorgt Rindenmulch für eine niedrigere Bodentemperatur und weniger Verdunstung.

Wir haben eine wundervolle Terrasse mit Outdoorküche – nicht zu gebrauchen. Selbst mit Sonnensegel und Vorhängen, die malerisch die Sonne ausschließen: keine Chance. Einfach zu heiß. Also haben wir uns einen zweiten Sitzplatz gebastelt, an einer Stelle, die nur für eine kurze Zeit Sonne bekommt.

Der Rasen bekommt im nächsten Mai eine Nachsaat mit Microklee und wird nur noch 3x im Jahr gemäht. So der Plan.

Keine Ahnung, ob all das reicht, um in den nächsten Jahren etwas Grün genießen zu können. Im Moment ist der Garten oft mehr Frust als Lust. Regen ist keiner angekündigt. Nicht in den nächsten 14 Tagen.

Noch etwas Schönes: Elli ist bei uns eingezogen. Im Moment sitzt sie unterm Mammut, an den Ahornbaum gegenüber gelehnt, tief in ihr Buch versunken. Ist der Birnbaum gepflanzt, darf sie ein wenig näher zur Familie rücken.

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