Tee as Ölje, Kluntje as`n Sliepsteen un Rohm as`n Wulkje.
Tee so dunkel und stark wie Öl, Kandis so groß wie ein Schleifstein und Sahne wie ein Wölkchen…
Den Tee abgemessen in die Kanne. Exakt 5 Minuten ziehen lassen. Besser noch: mit wenig Wasser aufgießen und den starken Sud nach 4 Minuten mit dem restlichen Wasser vermischen.
Die Kluntjes in die Tasse. Eigentlich müssen es möglichst große, weiße sein. Den heißen Tee darüber gießen – es muss krachen und knacken.
Mit einem Sahnelöffel die Sahne in den Tee tropfen lassen. Kleine Wölkchen steigen nun vom Boden der Tasse auf.
Es müssen mindesten drei sein! Nicht Sahnewolken, drei Tassen muss man trinken, um den Gastgeber zu ehren. Erst danach darf man den Sahnelöffel in die Tasse legen und dadurch zeigen, dass man genug hat.
Ostfriesenteee muss übrigens „hinterm Deich“ gemischt sein. Sonst ist es keiner. Er ist kräftig, ergiebig, besteht aus mehreren Schwarzteesorten mit einem hohen Anteil an Assam Tee. Klassisch getrunken aus dünnwändigem Porzellen in blau-weiß oder mit der roten Friesenrose.
Abweichungen nach persönlichem Geschmack sind heute aber erlaubt. Der kräftige Tee schmeckt auch ohne Sahne und Zucker. Halt nicht ganz so raffiniert.
Ich persönlich frevele und trinke die Mischung gerne mit braunem Kandis oder Krümelkandis (löst sich schneller) und lasse meinen Kaffeautomaten eine Haube Milchschaum darauf setzen. Am liebsten gleich im großen Becher. Auch gut!
Sehr schön beschrieben, da bekomme ich Lust auf diese Teezeremonie!