Manche von euch lachen mich wahrscheinlich aus, aber ich habe noch nie in meinem Leben Serviettenknödel gemacht. Habe auch mal rumgefragt, scheint hier aber nicht so die Gegend dafür zu sein. Wurde gleich mehrfach ums Rezept gebeten – sollte ich erfolgreich sein natürlich.
Regional stammen sie aus Oberfranken und Südthüringen, wurden nur aus Semmeln gefertigt und als „feine“ Speise auf Hochzeiten, zur Kommunion oder anderen Festtage verwendet. Da gab es strikte Regeln.
Spannender als simple Bäckersemmeln fand ich die Idee, sie aus Laugengebäck zu machen. Das „altbacken“ zu bekommen, dauert bei Laugengebäck ganz schön lange.
Für 2-3 Portionen braucht man 200 g Laugengebäck, 1 EL Butter, 1 Zwiebel, 150 ml Milch, 2 Eier, Salz, Pfeffer, Muskat und Schnittlauch und Petersilie nach Gusto oder eben keine Kräuter.
Gebäck würfeln, Zwiebeln, Kräuter sehr klein hacken.
Zwiebeln in der Butter anschmoren, Milch dazu geben und nur warm werden lassen. Kräuter in die Milch rühren.
Die Milchmischung gut mit den Laugenwürfeln verrühren und würzen. Nun 30 Minuten warten, 1-2 mal durchmischen. Man kann die Brotwürfel total zerkleinern, ich finde es später vom Schnittbild schöner, wenn man noch ganze Stücke erkennen kann.
Statt Serviette nehmen wir heute einfach mal Frischhaltefolie und Alufolie, am besten doppelt. Zwei Schichten Folie über Kreuz ausbreiten, die Masse darauf geben und eine Rolle mit gewünschtem Durchmesser formen. Denkt an eure maximale Topfgröße :-). Dann mit zwei Schichten Alufolie wasserdicht umwickeln.
30 Minuten in siedendem Wasser ziehen lassen.
Auswickeln, ganz kurz abkühlen lassen.
In Scheiben schneiden. Jetzt kann sie sie essen. Oder wollüstig noch mal in Butter braun braten. Passt zu ganz vielen Gerichten. Wir essen heute Champignon a la creme dazu.