Zwischen den Jahren hat die Zeit etwas Schwebendes. Vieles ist nicht abgeschlossen, Neues zögert noch, sich klar zu zeigen. Manches erscheint wie eine Endlosschleife, die sowieso nichts unterbrechen wird. Schon gar kein Jahreswechsel.
Der andauernde Regen, der ehrlich bemüht ist, ein Leben abseits des Asphalts unmöglich zu machen und das schmerzhaft gleichmäßige Grau der Wolken tragen dazu bei, dass Ausblicke unmöglich scheinen.
„There’s a crack in everything, that’s how the light gets in…“ Leonard Cohens Anthem ist zur Zeit sicher zu Recht einer der meist zitierten Liedtexte von Blog bis Kanzel. Die Stunde vor Sonnenuntergang am 28.12. 2021 demonstrierte, wie das geht. Für knapp eine Stunde riss der Himmel auf. Es war ein schmerzhafter Riss. Er produzierte Wolkenfetzen der sonderlichsten Art, dunkles Glühen, Regenbögen, die zu groß waren, um sie zu erfassen und eine sekündlich wechselnde Lightshow.
Und dann – von einer Minute zur anderen – war es vorbei.
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