Für Makro Aufnahmen von Lebendigem in freier Natur braucht es Geduld. Das ist mal klar. Aber auch eine gute Portion Glück.
Leichter wird es mit ein wenig Vorbereitung. Da gibt es echte Insekten Hotspots, Szenekneipen, Gourmettempel. Hat man Glück, findet man so einen. Dann entfällt das in langen Sprüngen hinter dem Einzelexemplar über die Wiese hechten weg.
Oftmals bleiben Schmetterling auch gern unter sich. Mehr als ein oder zwei Arten finden sich an einem solchen Hotspot meist nicht.
Und wie es wohl so sein soll, befindet sich das Objekt der Begierde auch meist nicht auf Augenhöhe. Hosen mit Knieschützern und eine gewisse Gelenkigkeit sind ebenfalls Voraussetzung. Auch Luftanhalten bei der Annäherung ist hilfreich. Und jetzt in der akrobatischen Haltung mit angehaltener Luft bitte nicht zittern.
Fehlt nur noch das Schärfe einstellen auf dem richtigen Punkt: mehr Kopf oder mehr Flügel – und schon flattert er davon!!!
Jetzt das Ganze von vorne! Frust!
Und jetzt muss natürlich auch noch das Licht stimmen. Ausreichend Licht ist schon mal gut, aber ein paar interessante Schatten, etwas Tiefe und ein Hintergrund, der ein Bokeh verspricht – hmm, das wäre schon nicht schlecht.
Man kann wundervolle, perfekte Aufnahmen von Schmetterlingen machen – ein Blick ins Internet frustriert schon ausreichend.
Ich habe es mir zum Ziel gesetzt möglichst viele der hier „ums Haus herum“ vorkommenden Arten einmal zu erwischen. Und freue mich über jeden scharfen Schuss – der große fotografische Wurf muss es hier nicht sein.
50 % aller ursprünglich hier gesichteten Arten gelten nun als gefährdet. Vielleicht hilft die Blühwiesen und Blühstreifen Aktion der Gemeinden und Landwirte – eigentlich zur Bienenhilfe gedacht – auch den Schmetterlingen.
Zu gerne möchte ich noch einen Bläuling und ein Taubenschwänzchen einfangen.
Ein Gedanke zu „Der Frust des Schmetterlingjägers“