Heute früh 6.30 Uhr. Zwischen dem wundervollen Landregen von gestern und den angekündigten 36 Grad von heute liegt dieser Spaziergang durch die gemähten Wiesen. Es duftet nach Heu. Den Sonnenaufgang haben wir verpasst, obwohl wir wegen der Hunde mega schnell waren heute Morgen. Die Sonne sticht schon jetzt. Jogger, Gassigeher und Radler sind natürlich auch schon unterwegs. Spätestens um 10 Uhr will jeder wieder daheim sein und alles erledigt haben.


Ich habe gerade so wenig Zeit für den Blog. Neben der Arbeit an den Kalendern wollen wir auch in diesem Jahr den Garten durch die Hitzetage retten. Ist viel Arbeit. Bei dreimaligem T-Shirtwechsel pro Tag wachsen die Wäscheberge. Und auch das Gestöhne, dass man eh keinen Appetit hat bei der Hitze verhindert nicht, dass was eingekauft und gekocht werden muss. Ich liebe glühende Supermarktparkplätze, hupende Autofahrer und zickige Mitmenschen in Kassenschlangen. Meine Fahrrad -Trainingsrunden fallen an solchen Tagen natürlich auch aus. Das macht auch nicht munterer. Mein PC teilt mir in der Unterzeile schon wieder mit, dass extrem heiße Tage vor uns liegen. Ich habe ihn nicht gefragt.
Zwischendurch versuche ich an den Schattenplätzen im Garten mal ein Buch zu lesen. Diesmal eines in Englisch. Wenn ich das tue, entscheide ich mich vorher, ob ich Vokabeln nachschlage oder nicht. Dieses hat eine schlichte Sprache: Bis auf Seite 150 habe ich 2 Wörter gefunden, die ich mir erspart habe, nachzuschlagen – der Sinn war klar. Dann aber stieß ich auf „bunny-boiling“.
„She seemed happy in her skin, calm and confident and if she possessed any bunny-boiling tendencies, she was yet to reveal them.„
Oooook. Da war mir wohl was entgangen. Aber Colin’s Dictionary wusste es:
„slang. a person, esp.a woman, who is considered to be emotionally unstable and likely to be dangerously vengeful. From the 1987 film Fatal Attraction, in which a female character boils a pet rabbit to terrorize the family of the lover who spurns her.“

Was gelernt. Ich frage mich, ob der Film hier auch so erfolgreich war, das „Kaninchen kochend“ Eingang ins Lexikon gefunden hat.
Und was habe ich noch gelernt in der letzten Zeit? Etwas das Herstellen einer Verbindung zwischen Pantone, hex und RAL (Farbsysteme). Etwas über ein paar neue äußerst spannende generative Funktionen bei Photoshop, etwas über den Unterschied zwischen Beton und Asphalt (wenn man sie streichen will), etwas über die Anfänge des Tonfilms. Etwas über den Unterschied zwischen laminieren und tourieren (hat was mit Teig zu tun) und ein neues Fremdwort: makulieren (die Zerstörung von Drucksachen). Etwas über den Anlagemarkt, über Geldmarktfonds und Ausschüttungsfonds (um mein Geld zu retten vor Trump).
Gerade liefert mir mein Bildschirm Nachrichten in der Unterzeile. Diese beginnt mit „Trump will…“ und ich schalte sie schnell aus. Völlig irrelevant: Der will heute das und morgen was anderes. Der sagt das eine und tut das andere. Oder meistens gar nichts außer rumzutönen. Zur konsequenten Ärgerminimierung überspringe ich alle Infos, bei denen sein Bild erscheint. Aber eines Tages wird es gefährlich werden.
Wegen der Hitze und weil erst der 28. ist, habe ich gerade gedanklich die Zusammenstellung der Steuerunterlagen und die Bezahlung von Rechnungen von meiner to do Liste für heute gestrichen. Große Erleichterung. Ich gehe jetzt ein wenig Teig kneten (der muss im Kühlschrank gehen, wie angenehm für ihn) und dann denke ich darüber nach, wie ich die 50 EUR Rentenerhöhung auf den Kopf haue. Sollte mit ein paar Kugeln Eis problemlos möglich sein.
Yes, yes – „Eine verhängnisvolle Affäre“ war auch in Deutschland im Frühjahr 1988 ein großer Kinoerfolg und für Glenn Close noch einmal ein riesiger Karriereschub.