Es ist eine sie!

Das habe ich für mich beschlossen. Nachdem ich mich dieses Jahr sehr intensiv mit Graffiti im allgemeinen und mit Banksy speziell beschäftigt habe, haben wir vor einer Weile die Banksy Ausstellung in Frankfurt besucht. Obwohl mir klar war, dass ich alle Bilder bereits gesehen habe. Es gab kein Fotolicht: Gedimmtes Licht mit grellen Strahlern. Aber die Werke sind an so vielen anderen Stellen zu sehen…

Das ganze Geheimnis um Banksy sei hier nur kurz angerissen: Diese wirklich großartige, engagierte und professionelle Street Art Künstlerin ist seit Beginn ihrer Karriere anonym.

Inzwischen werden ihre Werke für Millionen bei Sotheby gehandelt oder einfach als Postkarten überall verkauft. Sie erhebt keine Recht auf ihre Kunstwerke: „Copyright is for loosers“.

Die Aussagen der Graffiti sind fast immer politisch oder gesellschaftskritisch. Sie beschäftigen sich in den frühen Jahren mit der Konsumgesellschaft und gesellschaftlichen Tabus.

Und immer wieder mit Gewalt gegen Menschen, ob bei Demos oder im Krieg oder in Fluchtsituationen. Der Palästina Konflikt ist ein großes Thema, ebenso wie Flüchtlinge und zuletzt der Ukraine Krieg.

Aus Bethlehem.

Im November 2022 tauchten ihre Graffiti in drei Städten nordwestlich von Kiew auf.

Aus Hostomel, einem Vorort von Kiew.

In diesem Werk kritisiert sie das Medienverhalten in Kriegssituationen.

Sie dreht Filme, gibt Bücher heraus, eröffnet in in Bethehem das Walled-Off-Hotel mit ihrem Werken in den Zimmern und macht immer wieder mit Aktionen von sich reden. Das für 16 Millionen verkaufte Werk „Love in the Bin (eine „Girl with Ballon“ Version)“ wurde kurz nach dem Verkauf bei Sotheby durch eine Vorrichtung im Rahmen in kleine Streifen geschnitten. Einfach geschreddert.

Hotel in Bethlehem

*

Zu meinen Lieblingen gehören ihre Ratten Bilder. Die sind einfach cool.

Warum ich glaube, das es eine Frau ist? Nur ein Gefühl. Die Anzahl von Kindern in den Werken, die Art und Weise Inhalte zu bebildern, Herzen, Blumen… Jetzt gerate ich gerade wieder zwischen die Fronten. Das alles könnte natürlich auch einen Mann beschreiben, heute sind solche Wertungen ja nicht mehr opportun. Also: nur ein Gefühl.

Außerdem glaube ich auch an ein Kollektiv. Die großen und aufwendigen Schablonen Graffiti sind nicht von jemandem gemacht, der mal schnell zwei Sprühdosen einsteckt, ins Flugzeug steigt und in der nächsten Nacht irgendwo auf der Welt ein Graffiti sprüht. Sie verlangen Entwurf, Schablonenerstellung, Transport, Leitern – einfach eine ganze Crew, Vorbereitung und Organisation.

Auf jeden Fall ist sie ein Phänomen.

Das Engagement für die Welt von heute, die Kommunikation über öffentlichen Raume, das Geheimnis um die Person und nicht zuletzt auch immer das Anrührende in den Werken – das alles führt dazu, dass die Faszination erhalten bleibt.

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