Ich kann es nicht lassen und muss einfach zu den zwei sehr schönen Beiträgen von coffeenewstom über Kaffeehausliteratur meinen Senf dazu geben. Auch ich liebe Kaffeehäuser und Cafés. Als Beweis führe ich mein kleines Coffeetable Buch „Geschichten aus dem magischen Café“ an. Darin finden sich viele Geschichten, Eindrücke und natürlich – klar bei mir – Fotos zu dem Thema.
Wie Tom schreibt, entstanden viele künstlerische Werke er (natürlich auch eine ungeheure Menge nicht veröffentlichte 😉 )in diesen Künstlertreffs. Und einige handelten von diesen Kaffeehäusern selbst. Goethe und Schiller hat Tom schon zitiert und ich erlaube mir heute, das Thema um ein Gedicht von Fallersleben zu erweitern, auch wenn der Kaffee an sich hier nicht genannt wird. Ich hoffe, Tom, dessen Kaffee Artikel ich immer verfolge, freut sich über die kleine Erweiterung seines schönen Themas, die ich gerne morgen noch einmal ergänzen würde.

Café National
Welch ein Flüstern, welch ein Summen!
Welch ein stiller Lesefleiß!
Nur Marköre schreien und brummen:
Tasse schwarz! Und Tasse weiß!
Und die Zeitungsblätter rauschen,
und man liest und liest sich satt,
um Ideen einzutauschen,
weil man selbst gar wenig hat.
Und sie plaudern, blättern, suchen,
endlich kommt ein Resultat:
noch ein Stückchen Apfelkuchen!
Zwar der Kurs steht desolat.
Und sie sitzen, grübeln, denken,
und sie werden heiß und stumm,
und mit kühlenden Getränken
stärken sie sich wiederum.
So vertreibt man sich die Zeiten
nach des Tages Hitz‘ und Last,
bis erfüllt mit Neuigkeiten
geht nach Haus der letzte Gast.
Doch am Morgen sieht sich wieder
hier der alte Lesekreis,
und man läßt sich häuslich nieder:
Tasse schwarz! Und Tasse weiß!
Hoffmann von Fallersleben 1841
Vielen Dank für dieses wunderbare Gedicht.
Vielen Dank für die Erwähnung und Verlinkung! Gruß Tom
Alfred Polgar sagte: Ins Kaffeehaus geht wer nicht daheim bleiben, aber auch nicht an der frischen Luft sein will.