Statt die Super-Sonnen-Tage im Freien zu genießen, hat mich irgend so ein unfreundlicher Virus hingelegt. Der machte sich nicht so sehr durch die üblichen Erkältungssymptome, sondern vor allen durch Schwäche und ein andauerndes Gruseligschlechtgefühl bemerkbar. Corona war es nicht, gleich getestet. Eigentlich schade, dann hätte ich es hinter mir. Also siechte ich leise weinend im Gartenstuhl vor mich hin und tat mir leid.
Irgendwann schleppte ich mich durchs Haus vor den PC und arbeitete mich durch meine Kalenderbestellungen des letzten Jahres, Da waren ein paar regionale Kalender aus dem Norden gut gegangen, auch was zum Thema Uhren und ein paar wenige zum Thema Bücher, aber klarer Gewinner waren die nostalgischen Küchenkalender. Küche aus Kaisers Zeiten, Küchenkräuter Nostalgie oder Küchengeplauder – die sind klar an allen anderen Themen vorbei gezogen. Also mehr davon…
Alte Küchensachen sind eines meiner favorisierten Sammelobjekte. Leider sind sie immer schwerer zu finden. Viele von vor 1945 sind aus dem Brocante in den Antik Bereich gerutscht. Und damit kaum noch bezahlbar für ein Fotoprojekt. Früher waren Haushaltsauflösungen die besten Pfründe für alte Schätze. Inzwischen finden sich dort eher vergilbtes Plastik und „modernes“ Kristall. Also müssen ebay Kleinanzeigen und Trödelmärkte her. Trotzdem ist das Finden guter Stücke eine echte Jagd geworden, die auch Geduld verlangt. Und viel Lauferei und Tipperei.
Viele meiner wirklich schönen Sachen ruhen im Schrank. Sonst dienten unsere Küchen eher als Antiklager denn als funktionale Kochräume. Ein paar meiner Emaille Sachen haben ein Zuhause in einem neuen Gartenregal aus geflammten Weinkisten gefunden. Da es allerdings nicht überdacht ist, durfte es nichts sein, was bei Regen voll Wasser läuft. Also leider keine Schüsseln, Becher, Eimer. Aber zwei Kaffeekannen mit Deckel stehen schon in diesem Regal. Das war mein Ansatz.
Der nächste Kalender wird sich also um Kaffeepötte & Co. (eine Milchkanne darf mal dazwischen sein) drehen. Da müssen nun nicht nur zwölf verschiedene her, sondern auch viel passendes Beiwerk. Die alten Meister haben in ihren klassischen Stillleben meist einfach Obst und Schalen hinzu gefügt, wenn eine Kaffeekanne mit im Spiel war. Ich aber will, dass das Motiv zumindest halbwegs einen Sinn ergibt. Also Kaffeekanne und Kaffeetasse, Kaffee und Kuchen oder Kekse. Kaffeebohnen, Kaffeebehälter, Milch und Zucker. Kaffee gibt es, wenn Besuch kommt oder zum Frühstück… Achtung: eine Müslischale passt nicht in die Zeit… Sicherlich funktionieren auch alte Bücher – einen Kaffee zum Lesen…
Ich bin für jede Idee dankbar. Was gehört für euch zu einem Kaffeepott in alten Zeiten?
Ich habe mal mit ein paar Motiven angefangen. Ganz sicher schaffen es nicht alle bis in den Kalender. Das Jahr ist ja noch lang, das wird ein laufendes Projekt. Also gibt es heute statt Frühlingsblümchen die ersten zwei Motive zum Thema „Kaffeepötte“.
Ich liebe die schwedischen Kaffekannen aus Emaille von Kockum – funktional, puristisch und retro. Hier in Schweden findet man von Kockum wahre Perlen auf den Flohmärkten, aber in Deutschland ist es vielleicht nicht so verbreitet. Schön auch mit Wildblumen in der Milchkanne, einer alten Kaffemühle, Kerzenschein oder draußen am Lagerfeuer. Gutes Gelingen mit dem Kalender!
Kaffeemühle – ja, perfekt. Kockum muss ich nachschlagen. Danke!
Sehr schöne Serie und gut inszeniert ! Toll ist wenn jedes Bild einen ganz speziellen Farblook hat, das lockert die Serie ungemein auf . Weitermachen ! Lieber Gruss, Jürgen