So sieht er also aus – der phänologische Vorfrühling. Unbestreitbar blühen Hasel und Schneeglöckchen. Aber nach einem – zumindest wettertechnisch – traumhaften Wahlsonntag hat sich hier die Sonne erst einmal wieder rar gemacht. Die ganze Nacht hat es geschüttet. Und morgens stand ein schnittfester Nebel im Garten und ebenso draußen auf den Wiesen.

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Es war ein seltsamer Spaziergang. Der dichte Nebel blendete alle Geräusche aus der Ferne aus. Kein Autorauschen, kein Flugzeugbrummen, kein Stadtgeräuschpegel. Gar nichts. Nur die Vögel wollten es besser wissen. Unsichtbar und unbeirrt trällerten sie von den Bäumen hinunter.
Meine Merlin App fand auf einem Platz: Kohlmeise, Kleiber, Buntspecht, Singdrossel, Misteldrossel, Rotkehlchen, Blaumeise, Rabenkrähe.
Und dann fand ich in einer kleinen Senke abseits des Weges ein Feld voller Schneeglöckchen und Winterlinge. Auf den ersten Blick dachte ich „Buschwindröschen“, aber das grüne Blatt stimmte nicht. Aber ebenso wie das Buschwindröschen gehört der Winterling zu den Hahnenfußgewächsen und ist sehr giftig (wie das Buschwindröschen). Dafür blüht er aber ein ganzes Stück früher. Ein farbiger Hoffnungsschimmer.
