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Was wäre wenn

ich einfach nicht mehr bloggen würde? Klar, solche Fragen kommen auf, wenn man aus diversen Gründen so gerade gar keine Lust dazu hat.

Viele der Blogs, die ich verfolge, haben sich eine feste Form und eine Bestimmung gegeben. Sie schreiben über eine bestimmte Sache, veröffentlichen zu fixen Termine, in einem festen Rahmen. Sie interagieren über das, was Gerda das „Mitmachding“ nennt. Einige nutzen Social Media für die Weiterverbreitung oder verweisen auf ihre dortigen Accounts. Und keiner dieser Blogs ist kommerziell.

Was mache ich? Meinen ersten Blogartikel schrieb ich 2012. Der Blog hieß „Altwerdenisnixfürweicheier“ und war schon damals eine Art Tagebuch mit vielen Fotos. Ich habe ihn begonnen, als meine Selbständigkeit mir mehr Flexibilität gab und ich begann mich ernsthaft mit Fotografie zu beschäftigen. Bis heute ist mein Blog überwiegend ein Fotoblog. Aber ich schrieb auch: Über alles, was mir durch den Kopf ging, mir gerade erwähnenswert oder wichtig erschien. Was mir am Herzen lag. Etliche der Artikel wurden so oder in leicht geänderter Form auch woanders veröffentlicht: In Special Interest Magazinen oder Kundenzeitschriften oder der Lokalpresse – je nach Thema. Einer der meist gedruckten war ein hochemotionaler Artikel über Reiter, ihre Pferde, persönliche Entwicklung und die Pferdesteuer.

Der Blog war für meine Ansprüche mehr als erfolgreich, solche Abozahlen habe ich nie wieder erreicht, nachdem ich ihn schließen musste. Ich hätte für sehr teures Geld mein Abo bei WordPress aufstocken müssen, da mein Datenvolumen ausgeschöpft war. Ich lernte: Jedes Bild vor Veröffentlichung zu verkleinern, meinen WordPress Blog bei 1und1 zu hosten und Möglichkeiten zu finden, meine Follower für den neuen Blog „Olasuniverse“ zu begeistern. Hat schon rein technisch nicht richtig geklappt. Bis auf eine kleine Gruppe „Kernfollower“ fing ich praktisch von vorn an.

Damals stellte ich mir das erste Mal die Frage, wofür ich eigentlich viele Follower haben wollte. Klar ist es nett, über ein Like zu sehen, dass andere das Bild auch toll finden, aber ist das eigentlich der Zweck meines Blogs? Schreibe ich ihn für Likes?

Eigentlich ist der Blog immer noch ein Tagebuch. Ich habe ein wenig Geld angefasst und habe mir die 8 Jahre von „Altwerdenisnixfürweicheier“ drucken lassen. Und es nicht bereut. Es ist definitiv besser als ein Fotoalbum, nicht so persönlich, aber deutlich spannender. Ein Stück meines Lebens.

Neulich erwischte ich mich dabei, wie ich in einem Kommentar schrieb, dass ich meinen Followern mit meinen KI gestützten Bildkreationen erst gar nicht kommen müsste und dachte plötzlich: Was interessiert dich denn das? Du schreibst doch weder für Wohlwollen noch für Geld!

Ich mache immer noch Fotos. Ohne Kamera oder Smartphone gehe ich nicht aus dem Haus. Aber ich bin wie No 5 und brauche immer neuen Input. Dieses und letztes Jahr sind Makros ein Thema. Aber ich gehe nicht auf Insektenfang. Für einen echten Tierfilmer bin ich viel zu ungeduldig. Ich mag auch Studiofotografie und Still Lifes. Mein Special sind Vintage Küchenfotos, das passt auch zu meiner Sammelwut. Meine Studioherausforderung war dieses Jahr ein Wabi Sabi Kalender, was in puncto Minimalismus strenge Disziplin forderte. Nicht so meins.

Und ich arbeite mit KIs.

Ich werde hier nicht in den Chor der Gedanken und Bedenken zu diesem Thema einstimmen. Der Geist ist aus der Flasche und noch habe ich Chance zu erleben, wie es weiter geht. Für mich verbinden sich damit vor allem im Bildgestaltungsbereich gleich mehrere Themen: Meine Faszination fürs Bild und das Meistern der Herausforderungen der digitalen Welt. Nicht vergessen: Den ersten Commodore mit Pac-Man als Höhepunkt bekam ich als Erwachsener zu Gesicht. Jede Neuerung war Lernarbeit. Wer heute sein Konto nicht online führen kann, hat verloren. Gerade musste ich den Chatbot fragen, was zum Teufel php ist und wieso ich meine WordPress Seite deswegen updaten soll. Für mich sind Midjourney und Photoshop meine digitalen Herausforderungen. Ich bin schon nicht so schlecht, aber kaum ein Anwender wird behaupten, dass er beide Instrumente zur Gänze beherrscht. Das ist noch reichlich Luft nach oben.

In Zukunft werde ich sozusagen hemmungslos im Blog über alles quatschen, was mir gerade wichtig ist. Das wird eine bunter Strauss von Dingen, mit denen ich mich oft auch zum Thema Kalendererstellung beschäftige und recherchiere. Ich habe über 50 Kalender am Markt. Was davon gut geht, ist nicht vorhersagbar. Es ist keiner dabei, der nie verkauft wurde, etwa 30 davon laufen gut genug, dass man ein paar mal davon schick essen gehen kann. Preise gewonnen haben auch einige, was – wie bekannt – keinerlei Hinweis auf Verkäuflichkeit bedeutet.

Vielleicht schalte ich meinen Like Button ab. Wenn ich herausfinde, wie das geht :-). Und meine Likes werden sicher spärlicher werden. Es gibt ein paar Blogs, die würden echt in meinem Leben fehlen und eine kleine Blog Gemeinde, die ich sehr mag. Und wo es schmerzlich auffällt, wenn jemand fehlt. Oder man sich echt freut, wenn er wieder auftaucht.

Und weil ja ein Artikel ohne Foto gar nicht geht, hier der Kalendertitel meines neuesten Kalenders. Zum Inhalt und über das eher trübliche Leben des Hans Christian Andersen gibt es demnächst mehr. Gequatsche halt.

4 Gedanken zu „Was wäre wenn

  1. Danke für dieses ehrliche Resumé. Ich habe meinen Blog 2017 begonnen in einer für mich schwierigen Situation. Als es dann plötzlich super lief, wandelte sich mein Blog, ich schrieb weniger und nahm eher an Challenges teil. Jetzt frage ich mich manchmal auch wozu ich das mache. Sicher auch für Anerkennung in Form von Likes und Kommentaren. Aber im Grunde möchte ich schreiben, wenn ich etwas zu schreiben habe. Meine Einschätzung zu politischen Themen behalte ich mittlerweile für mich, weil ich erkannt habe, dass mir die Grundlage dazu fehlt. Ich schätze aber auch die Beiträge meiner Kollegen, wie Jules immer so schön sagt und möchte den Austausch nicht missen. Dass altwerden is nix für Weicheier du warst ist mir bis jetzt nicht klar gewesen. Dann noch viel Erfolg mit deinen Kalendern, ich hatte ja auch schon mal einen davon, obwohl ich nicht so der Kalendermann bin.

  2. Diese Überlegungen kenne ich alle nur zu gut. Ist es unerträglich eitle Selbstdarstellung einen Blog zu schreiben? Ist man dabei auf der Jagd nach Anerkennung und Gesehenwerden? Ist es ein Suchtverhalten?
    Irgendwann habe ich beschlossen, nicht mehr darüber nachzudenken und zu bloggen, wenn es mir Freude macht, warum auch immer. Ich betrachte meinen Blog als Spielwiese: manchmal nehme ich an so einem Mitmachding teil (das derzeitige erweist sich als seeehr lang) betreibe selbst auch eines, betreibe auch sonstige eigene Projekte wenn ich Lust dazu habe…. Es bleibt derzeit zeitlich alles einigermaßen im selbstgesteckten Rahmen. Wenn sich das anders entwickeln sollte, müsste ich wieder darüber nachdenken, warum zum Teufel ich einen Blog habe 🙂

  3. Diese Frage stellte auch ich mir schon öfter mal, vor allem nach immer wieder mal Ärger mit größeren Änderungen bei WP oder auch bestimmten Bloggern, die anscheinend auf Ärger aus sind, weil ihr eigenes Leben zu langweilig ist.
    Ich blogge auch schon seit fast 9 Jahren, wobei sich jedoch der Grund sowie auch die Art zu bloggen immer wieder mal, entsprechend Veränderungen in meinem Umfeld sowie auch Begebenheiten änderte. Aber immer blogge ich nur das, wonach mir gerade ist sowie auch wann mir danach ist, ohne mich von irgendwelchen Gewohnheiten oder Routinen bei Projekten verleiten zu lassen. Denn ist nunmal nicht meins und muss es ja auch nicht, weil meon Leben auch so alles andere als Routine oder irgendwie langweilig ist.
    Hab ja auch schon gemerkt, dass es sehr viele, auch mir einst liebe Blogger nicht mehr in der Bloggerwelt gibt und viele denen ich folge eher so etwas wie „Alleinunterhalter“ sind, die weder irgendwelche Kommentare zu ihren Beiträgen erwarten, noch selbst Kommentare schreiben, aber zumindest ihr „like“ als sozusagen Nachweis für Besuch hinterlassen.
    Wie dem auch sei, hat wohl ein jeder seine ganz persönlichen Gründe zu bloggen und normalerweise macht es ja auch sehr viel Spaß sich einfach mal zwischendurch etwas, mit entsprechenden Bildern unterstrichen, von der Seele zu schreiben.
    Nur sollte man dabei weder Erwartungen noch irgend welche Wünsche bezüglich Freundschaften hegen, weil das erfahrungsgemäß nur in der realen Welt wirklich Sinn macht und auch ehrlich ist.
    Ein Buch oder Album aus dem alten Blog binden zu lassen finde ich sehr gut und hab auch bei anderen schon davon gelesen.
    Liebe Grüße und weiterhin viel ungetrübte Freude beim bloggen wünsche ich dir.🍀🌻

  4. Eine Frage die sich bestimmt jeder Blogger/in schon mal gestellt hat. Bei mir war es genauso !
    Bei mir wa es so, dass ich mich im Laufe der Zeit selbst unter Druck gesetzt habe Beiträge zu veröffentlichen.
    Heute habe ich mich von dem Druck verabschiedet und sehe den Blog als mein persönliches digitales Fotoalbum.
    Was ich aber auch daraus gelernt habe, kommentiere niemals auf politische Beiträge. Es ist einfach
    unglaublich was da einem unterstellt wird. Bei vielen Beiträge wo Meinungen gefragt sind gilt in Wirklichkeit nur eine und zwar die eigene.
    Da hast du einfach keine Chance !!

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