Eine ungewöhnliche Art, sich Wölfen zu nähern

Buchrezensionen schreibe ich eigentlich nur, wenn die Begeisterung mich hinreißt. Was – obwohl ich viel lese – nicht oft geschieht. Warum ich mich also aufraffe, über dieses Buch zu schreiben, weiß ich noch nicht so genau. Wird mir vielleicht beim Schreiben aufgehen.

Erst einmal – das war wohl der Anstoß – es ist anders!

Auf den ersten Blick halte ich dem jungen Independant Autor zugute, dass das Buch toll aussieht und sich auch so anfasst. Eine schöne Titelgestaltung und am Papier wurde nicht gespart. „Isegrim“ Eine verdammt andere Geschichte, heißt das Buch. Der Autor heißt Phillip Czaya. Laut Rückschmonze ist es „eine fesselnde Geschichte über eine einzigartige Freundschaft zwischen einem jungen Mann und fünf Wölfen“.

Nun, ich als Wolfsfan kenne eine Menge Wolfsgeschichten, und weiß nicht recht, was die „wahre Begebenheit“ dem hinzufügen soll. Als ich beginne zu lesen, muss ich fast lachen. Die Schreibe des Autors ist so ein „geschrieben wie gesprochen“ Ding, also schon ordentlich geschrieben und erzählt, aber aus jeder Zeile springt dies „ich bin 23, zwar noch etwas neben der Spur, aber dennoch ein verdammter Held“ Gefühl heraus. Mensch, waren wir alle so mit 23?

Er torkelt in dieser Geschichte durch sämtliche klassischen „Ich bin 20 Events“, von Männerfreundschaft, Krieg mit der Freundin, halbherzigem Studium bis hin zum Betrogen werden, alles verbunden mit jeder Menge Emotionen und Besäufnissen.

Das Besondere daran: Eines Tages trifft er in einem Park einen alten Tierpfleger, der in einer engen Beziehung zu „seinen“ Wölfen lebt. Der Autor lernt die Wölfe und ihr Rudelverhalten kennen. Was er dabei aber vor allem lernt: seine Gefühle zu kontrollieren, nicht immer spontan zu reagieren, seine oft verwirrten Gedankengänge auf einfache „Wolfsstücke“ herunter zu brechen, zur Ruhe zu kommen. Das verändert langsam sein Verhalten, sein Selbstverständnis. Dieser Prozess ist durchaus berührend.

Ein Euro jedes verkauften Buches geht an den Wolfsschutz, für den der Autor sich bis heute engagiert. Es gibt eine schön gemachte Website: www.czayabooks.com/. Als Verbesserung wäre der Einsatz eines professionellen Korrekturlesers zu empfehlen.

Alles in allem: wer mal Lust auf ein ganz anders Buch hat – das ist so eines. Und sicher auch empfehlenswert für Jugendliche.

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