Inmitten von Bahnhof, dreispurigen Straßen, Gewerbegebieten und schlecht gebautem Wohnraum liegt der Alte Offenbacher Friedhof.
Ein Ort der Ruhe, eine grüne Oase, eine geschichtsträchtige Stätte. Der alte Teil des Alten Friedhofs erstreckt sich längs einer historischen Platanenallee und ist in Gänze ein Kulturdenkmal. Was bedeutet, dass hier nichts mehr verändert wird, dass keine Gräber abgebaut werden dürfen, nur gesichert, wenn sich denn jemand zuständig fühlt. Was in vielen Fällen nicht der Fall ist. So verfallen die prächtigen Familiengräber, die Monumente der Trauer und werden nach und nach zu einem Teil der Natur.
Gegründet 1832 beherbergt dieser rundum von einer hohen Mauer umgebene Ort auch den alten jüdischen Friedhof
Heute bietet der Friedhof einer großen Artenvielfalt von Vögeln und Insekten, darunter auch bedrohten Arten, einen Lebensraum. So finden inzwischen auch Exkursionen von Naturliebhabern hier statt. Es gibt nur wenige befestigte Wege. Man läuft auf einem federnden Moosbett, das zurzeit mit tausenden Krokussen übersät ist, inmitten und wohl manches Mal auch auf den alten Gräbern. Sie folgen in ihrer Anordnung oft keiner erkennbaren Regel. Es gibt hier viele außergewöhnliche Gräber, aber vor allem ist dies der Ort der Engel und der trauernden Frauen.
Immer wieder finden Freiwillige bei der Garten- und Instandhaltungsarbeit an diesem Denkmal bisher unbekannte, überwucherte Grabstätten. Bis heute gibt es keinen vollständigen Belegungsplan. Überall liegen Geschichten in der Luft über diesem Ort und Geheimnisse und Trauer und Erinnerungen. Zum Teil geradezu monumentale Engel und Frauengestalten zeugen davon.
Es ist ein guter Ort für einen Sonntagspaziergang. Zum Hinspüren und Nachspüren. Für Entdeckungen und Erinnerungen. Um dem Rad der Zeit Respekt zu erweisen.
Ich finde solche Orte so zauberhaft. In Hamburg gibt es auch so einen. Ein richtig guter Ort. Da tummeln sich aber auch Menschen und hören Musik und lachen und dann Find ich das das gut passt. Lebendig sein, wo Die Toten liegen. Da denk ich die tanzen in ihren Gräbern bestimmt mit.
Herrlich. Ich mag Friedhöfe. Da ist es ruhig, da hört man nicht mal Handys klingen. Der Tod scheint das einzige zu sein, wovor die Menschen noch Respekt haben. Liegt wohl an seiner Endgültigkeit.