Der verzauberte See

Der Dornsee liegt versteckt am Ende eines schmalen Weges, der nirgendwo hin führt. Man kann ihn nur durch einen strammen Fußmarsch oder mit dem Fahrrad erreichen. Es gibt Jahre, da ist der See komplett verschwunden und andere, da zeitgt er sich in voller Pracht.

Die Bänke am Ufer sind verfallen und manche kaum noch zu erkennen. Ab und zu stellen private Spender, die den Ort lieben, eine neue Bank auf. Er ist tatsächlich einer der landschaftlich zauberhaftesten Orte, die ich je gesehen habe. Mit einer ganz eigenen Atmosphäre.

Der See wurde erstmals 1420 erwähnt. Offensichtlich wurde er von Bauern als Viehtränke angelegt. Er liegt im „Gebück“. Wikipedia kann das erklären:

Ein Gebück (verwandt auch: Knick, Geknick, Hag, Gehag, Heege[1]) ist ein Annäherungshindernis in Form einer undurchdringlichen Hecke, in der Regel als Bestandteil einer Landwehr. Die meisten Landwehren bestanden aus Wall und Graben, meistens in Verbindung mit einem Gebück, als „einem mehrere Meter breiten Streifen Geländes, in dem miteinander verflochtene Bäume und Sträucher ein Eindringen unmöglich machten – es handelt sich also um die Verwendung von lebendem Holz als Baustoff.“[2] Ein Gebück wurde erzeugt, indem junge Bäume gepflanzt werden, deren Stämme nach unten gebogen bzw. gebeugt (gebückt)[4] oder geknickt und miteinander verflochten werden. Die Lautähnlichkeit des Wortes Gebück mit Gebüsch ist trotz sachlicher Nähe rein zufällig.

Die Bauern verwendeten das Gebück um den Dornsee als Schutz gegen Viehdiebe. So sieht es hier heute immer noch aus.

Der See selbst ist mit Seerosen in weiß und rot überwachsen. Auf der Insel in der Mitte soll es mal ein Entenhaus gegeben haben und irgendwo eine Brücke. Aber der See ist seit langem sich selbst überlassen. Heute leben hier einige Enten und eine Familie von Teichrallen. Die Erwachsenen haben einen feuerroten Schnabel unf riesige Füße, die es Ihnen erlauben, auf den Seerosenblättern zu laufen. Die sch recht großen Jungen der Familie werden von der Mutter immer noch zugefüttert.

Teichhühner oder -rallen sind eigentlich scheu und leben gerne versteckt am Teichrand. Diese werden sicher ab und zu von Spaziergängern gefüttert. Sie sind Allesfresser und kommen in einem Teich perfekt zurecht. Wenn Not an der Ralle ist, können sie fliegen und tauchen. Tun sie aber nicht so gerne. Ihre liebsten Fortbewegungsarten sind laufen und paddeln.

Und natürlich hatten wir außer dem Fotoequipment auch Requisiten dabei. An einem so schönen Ort darf ein Picknick einfach nicht fehlen. Und so gab es auch noch ein neues Foto für den Picknick-Kalender.

2 Gedanken zu „Der verzauberte See

  1. Wir lieben verzauberte Seen, aber eine Schande, dass er bisweilen verschwindet.
    Herzliche Grüße vom Meer, das ja bei Ebbe ebenfalls weit verschwindet,
    The Fab Four of Cley
    🙂 🙂 🙂 🙂

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