Novemberwalks 14 – Ahornflug, kein Walk

Fitnessstudio, erster Stock. Glasfenster bis auf den Boden. Vor dem Haus zwei große Ahornbäume. Ich sitze auf dem Abduktor und schaue ins Laub. Ist windig heute. Plötzlich kreuzt meinen Blick ein recht großes Insekt. Libellenartig. Es fliegt vor meiner Nase von links nach rechts, steigt ein Stück, ändert die Richtung.

Kann nicht sein. Libellen hier mitten in der Stadt? Ein zweites erscheint. Dann noch eins. Dann fiel mir die Geschichte mit den Ahornsamen wieder ein.

Wenn Ahornsamen sich vom Baum lösen, fangen sie nach kurzer Zeit an, um ihre eigene Achse zu rotieren. Diese Autorotation erzeugt Auftrieb. So bleiben die Samen erstaunlich lange in der Luft.

Doch wie genau es die geflügelten Samen schaffen, einen in Bezug auf ihre Größe und Geschwindigkeit verhältnismäßig starken Auftrieb zu erzeugen, war bisher unbekannt. David Lentink erforschte an einer niederländischen Universität dieses Flugverhalten genauer und fand heraus, dass sich über der oberen Kante des Flügels eines rotierenden Samens ein kleiner Luftwirbel bildet. Dieser verringert den statischen Luftdruck, wodurch der Samen einen Schub nach oben erhält.

Ähnliches passiert bei Kolibris oder Taubenschwänzchen, wenn sie in der Luft zu stehen scheinen.

Die Ahornsamen sehen bei etwas Wind in ihrem Flugverhalten Insekten erstaunlich ähnlich. Konnte es leider nicht filmen, da ich nicht zu denen gehören, die mit Handy und noch tippend ihre Übungen ausführen. Aber ich hatte einen Logenplatz bei der Beobachtung fliegender Ahornsamen.

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